Neue Blühflächen
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Neue Blühflächen

1. Oktober 2024

Ein neuer Versuch, Blühflächen anzulegen

Der erste Versuch, eine Blumenwiese in meinem Garten zu etablieren, hat aus verschiedenen Gründen nicht geklappt, deshalb will ich etwas Neues versuchen. Diesmal werde ich lieber mehrere kleine Blühflächen anlegen. In meinem Garten ist der Boden sehr nährstoffreich, deshalb haben es die bunten Blumen eher schwer, sich gegen die Konkurrenz zu behaupten. Die Naturgartenplanerin Maria Stark (Link) empfahl mir daher, mal folgendes auszuprobieren.

Zuerst wird die oberste Schicht entfernt, so dass ein Großteil der Pflanzen und Wurzeln schon mal weg ist. Das nennt man auch abplacken. Ich benutze dafür ein geniales Werkzeug namens „Wiesenschäler“ von der kleinen Firma UniErd mit rundum scharfen Kanten, mit dem sich ziegelgroße Stücke abstechen und dann abheben lassen. Idealerweise verschwinden so zehn Zentimeter und am besten gräbt man dann auch noch den Boden durch und entfernt weitere Wurzeln. Das habe ich zeitlich leider nicht geschafft.

Als nächstes wird die Fläche mit Sand aufgefüllt und verdichtet. Ich habe mir dafür selbst ein Tool bastelt: aus einem Sperrholzrest vom Baumarkt (1 Euro) und den Stoffbändern, die Ikea-Schränken und Regalen beiliegen, um diese an der Wand gegen Umfallen zu sichern. Sie bilden die Schlaufen, in die ich mit den Füßen reinschlüpfen kann. So stapfe ich dann auf der Fläche herum und bügele sie mit meinem Körpergewicht glatt.

Anschließend wird eine dünne Schicht Grünschnitt-Kompost aufgetragen, der idealerweise keine unerwünschten Samen enthält. Doch was ist „dünn“? Das ist meine Interpretation des Begriffs beim ersten Beet, beim zweiten habe ich mehr ausgestreut. Es wird sich zeigen, was besser klappt.

Wie auch immer: Auf den Kompost werden dann die Blumensamen ausgestreut und wieder festgetreten, damit sie guten Bodenkontakt haben.

Oben: abgeplackte und mit Sand aufgefüllte Fläche (für große Ansicht auf die Bilder klicken).

Unten: Mein DIY-Tool zum Verdichten und zum Anwalzen von Samen.

Links auf der Fläche ist der Kompost dünner, rechts etwas üppiger ausgebracht.

Wichtig: Unbedingt hochwertige Mischungen von heimischen Wildblumensamen verwenden! Nur sie garantieren, dass unsere Wildbienen, Schmetterlinge und Käfer auch etwas mit dem anfangen können, was da aufwächst. Zudem sind diese Mischungen auf verschiedene Standorte optimiert (Region in Deutschland, sonnig oder schattig etc) sowie darauf, bei entsprechender Pflege lange schön zu bleiben. Billigzeug schafft dagegen zwar ein knalliges  Feuerwerk der Farben im ersten Jahr, aber es braucht die mehrjährigen Blumen, wenn es bunt und lebendig bleiben soll. Ich habe diesmal „Wildbienen Saum“ von Rieger-Hofmann genutzt, aber auch mit Syringa gute Erfahrungen gemacht. Weitere vertrauenswürdige Anbieter findet man beim Verband deutscher Wildsamen- und Wildpflanzenproduzenten (VWW).

Laut Ernst Rieger von Rieger-Hofmann ist das Ende des Sommers inklusive September inzwischen eine sehr gute Zeit, um solche Blühflächen anzulegen. „Oktober empfehle ich nicht, denn Oktober wird es sowieso“, sagte er bei einer Führung trocken. Wie wahr, auch bei mir war es knapp. Immerhin hat das Wetter mitgespielt und die Flächen in der Nacht nach dem Aussähen mit einem gleichmäßig-sanften, aber ergiebigen Regen gewässert. Jetzt heißt es warten…